Rooibos Tee – Zubereitung, Qualität und Wirkung
Der berühmte afrikanische Rooibos Tee erfreut sich vor allem wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung und seines leicht würzigen Geschmacks einer wachsenden Beliebtheit. Er enthält viele wichtige Nährstoffe, unterstützt das Herz-Kreislauf-System und wärmt an kühlen Tagen. Doch was ist dran an dem hochgelobten roten Tee? Hält er, was die Inhaltsstoffe auf den ersten Blick versprechen? Wo kommt die Pflanze eigentlich her, woran erkennst du ihre gute Qualität und wie bereitest du den Tee zu? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel.
So bereitest du Rooibos Tee richtig zu
Am besten lässt sich Rotbuschtee aus losem Tee zubereiten. Loser Tee hat den Vorteil, dass du seine Qualität besser beurteilen kannst. Hochwertiger Rooibos Tee besteht aus eher groben Stücken. Je mehr fein vermahlenes Pulver enthalten ist, desto minderwertiger ist der Tee. Wie bei allen Teearten ist deshalb auch bei Rooibos von Beuteltee abzuraten.
Für die Zubereitung gibst du etwa vier Teelöffel des Tees in eine Kanne oder einen Teefilter und übergießt ihn mit 1 Liter kochendem Wasser. Die Ziehzeit beträgt etwa 7 bis 10 Minuten. Je länger du den Tee ziehen lässt, desto dunkler wird seine rote Färbung und desto intensiver wird der Geschmack. Im Gegensatz zu grünem oder schwarzem Tee kann Rooibos Tee nicht „zu lange“ ziehen, da er kein Koffein und keine Bitterstoffe enthält. Es ist also kein Problem, wenn aus 8 Minuten Ziehzeit mal 12 oder 13 Minuten werde. Besonders gut schmeckt Rotbuschtee, wenn du ein wenig Milch oder Kandis hinzugibst.
Inhaltsstoffe von Rooibos Tee und seine Wirkung
Die einzigartige Kombination an wertvollen Inhaltsstoffen macht den Rooibos zu einer anerkannten Heilpflanze. Rooibos enthält eine besondere Zusammensetzung aus Polyphenolen (Pflanzenstoffen), Mineralien und Spurenelementen.
Polyphenole haben im menschlichen Körper eine antioxidative Wirkung und unterstützen damit die Behandlung von verschiedenen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Diabetes, Arteriosklerose und Herzinfarkten. Je nach Ziehzeit und Qualität des Tees hat eine Tasse zwischen 80 und 180 mg dieser Pflanzenstoffe. Antioxidantien fangen im Körper schädigende freie Radikale ein, die durch Stress, Alkohol, Nikotin, ungesunde Ernährungsweisen oder Übergewicht entstehen. Damit unterstützen sie aktiv den Zellschutz.
Auch wenn Rotbuschtee zu den gesündesten Teesorten gehört, darf man sich keine Illusionen machen: sein Konsum allein kann keine ungesunde Lebensweise kompensieren. Dennoch ist neben dem fantastischen Geschmack seine gesundheitsfördernde Wirkung zusammen mit einer insgesamt ausgewogenen Ernährung nicht zu unterschätzen.
Die im Rooibos Tee enthaltenen Mineralien wirken basisch und entsäuern den Körper. Rooibos Tee enthält außerdem kein Koffein, sodass dessen säuernder Effekt und der bittere Geschmack fehlen. Er ist daher bedenkenlos auch während der Schwangerschaft, in der Stillzeit und für Kinder zu empfehlen.
In einer Tasse Rooibos Tee sind etwa
- 0,07 mg Eisen
- 7,12 mg Kalium
- 1,09 mg Kalzium
- 1,67 mg Magnesium und
- knapp 100 ätherische Öle
enthalten. Mit nur zwei Tassen pro Tag deckt man bereits rund 10% des durchschnittlichen Tagesbedarfs an Eisen. Gelegentlich wird Rotbuschtee auch ein hoher Vitamin-C-Gehalt nachgesagt. Dieser ist jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen.
In einer Studie des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden 2009 in 75 bis 90 % der Teeproben Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Tee aus biologischem Anbau ist daher unbedingt vorzuziehen!
So erkennst du hochwertigen Rooibos Tee

Der Rotbusch - robust und trotzdem wählerisch
Die Rooibospflanze, lateinisch Aspalathus linearis, ist ein aufrechter Strauch, der eine Höhe von etwa ein bis zwei Metern erreicht. Seine Zweige fächern sich in kleine Verästelungen auf und sind grünlich-gelb gefärbt. Der Name Rooibos Tee (Afrikaans für rot und Busch) oder die deutsche Variante Rotbuschtee stammt also nicht von der Pflanze selbst, sondern von der Farbe des aufgebrühten Tees. Auch die getrockneten Zweige haben nach der Fermentation eine rost-rote Färbung.
Rooibos wird ausschließlich in Südafrika angebaut. In den nördlich von Kapstadt gelegenen Zederbergen findet die Pflanze die optimalen Wachstumsbedingungen. Sie benötigt einen sauren und gleichzeitig sandigen Boden und profitiert von der Höhe des Gebirges. Der starke Kontrast zwischen den heißen Tagen und den kalten Nächten verlangsamt das Wachstum der Pflanze, sodass sich besonders viele Nährstoffe in ihr ansammeln können. Die größten Anbaugebiete des Rooibos Tees liegen in den Regionen um Clanwilliams, Citrusdal und Wupperthal. Alle Versuche, die Rotbuschpflanze andernorts anzusiedeln, schlugen bislang fehl.
Herstellung - von der Pflanze in die Tasse
Traditionell wird der Rotbusch in den Monaten Februar und März gesät. Im Juli können die Keimlinge dann in die Plantagen ausgepflanzt werden. Die Pflanze blüht vom südafrikanischen Frühling bis in den Sommer hinein. Die Ernte findet in den Monaten Dezember bis April statt. Eine Rooibospflanze muss mindestens 12 bis 18 Monate alt sein, bevor sie abgeerntet werden kann. Ihre fruchtbarste Lebenszeit beträgt etwa 5 Jahre, anschließend wird sie gerodet und der Platz für neue Sträucher frei gemacht. Diese begrenzte Erntedauer macht den Anbau aufwändig und treibt den Preis in die Höhe.
Nach der Ernte werden die abgeschnittenen Zweige sehr fein gehackt und anschließend fermentiert. Dadurch entsteht der besondere Geschmack des Rooibos und die rötliche Färbung tritt kräftig hervor. Anschließend wird der Tee zum Trocknen in der afrikanischen Sonne ausgebreitet, bevor er sortiert und verpackt werden kann.
Da die Samen des Rotbuschs sehr hart sind, keimen nur etwa 1/4 von ihnen tatsächlich aus. Einige Hersteller ritzen die Samen deshalb ein, um die Keimrate zu erhöhen. Gelegentlich kommen dabei auch Pestizide oder Fungizide zum Einsatz. Jedoch setzen sich zunehmend umweltbewusste, ökologische Verfahren durch, sodass diese Methode immer weniger angewendet wird. Der biologische Anbau des Rooibos hat in den letzten Jahren glücklicherweise deutlich zugenommen.
Die Geschichte des Rooibos Tees
Die Ureinwohner der südafrikanischen Westkap-Region nutzen den Rotbusch bereits seit Jahrhunderten zur Herstellung eines erfrischenden Getränks. Überlieferungen zufolge erkannten sie auch schon früh die heilsamen Wirkungen dieser Pflanze und verwendeten sie zur Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen.
Erstmals schriftlich erwähnt wird der Rooibos Tee 1772 von dem schwedischen Botaniker Carl Thunbergh. In seinem Reisebericht beschreibt er, wie die südafrikanischen Ureinwohner aus den Samen des Rotbuschs in einem aufwändigen, mehrschrittigen Verfahren ein teeähnliches Getränk herstellen.
Die eigentliche Vermarktung des Rooibos Tees begann jedoch erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Der russische Immigrant Benjamin Ginsberg, der aus einer Familie von Teehändlern stammte, verkaufte den Tee zunächst in Kapstadt. Zu diesem Zeitpunkt war der asiatische Ceylon Tee marktführend und galt als Luxusgetränk. Daher wurde der Rotbuschtee zunächst als eher billige Ersatzware verkauft. Als man jedoch etwa in den 30er Jahren auf die heilende Wirkung der Pflanze aufmerksam wurde, stieg die Nachfrage nach Rooibos Tee rasant an und der kommerzielle Anbau auf großen Plantagen begann. Während des 2. Weltkriegs brach der Import von Ceylon Tee aus Sri Lanka zusammen. Nun war der Siegeszug des Rooibos Tees nicht mehr aufzuhalten.